In der von 1. April bis 3. Mai 2020 laufenden Ausstellung TRACING COLOURS präsentiert die Ausstellungsbrücke im Landhaus St. Pölten die Künstlerinnen Karin Czermak und Daniela Prokopetz.
Im Titel TRACING COLOURS findet die Intention der Künstlerinnen Ausdruck, sich auf die Spuren der Farben zu begeben, deren Dynamik und Eigenart nachzuspüren. Karin Czermak und Daniela Prokopetz schaffen in ihren Arbeiten eine, vom Gegenständlichen losgelöste Formensprache, die der Farbe als essentiellem Bestandteil von reiner Malerei, Platz geben möchte. Die zwei Künstlerinnen verbindet die Arbeitsweise des vielmaligen Überarbeitens, das bewusste Verstärken des nicht Beabsichtigten im Arbeitsprozess und die schichtweise Reintegration von verworfenen Bildkonzeptionen.
Zur Ausstellung spricht der Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Hartwig Knack.
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Karin Czermak, geboren in Steyr und wohnhaft in Waldegg an der Piesting, im Bezirk Wiener Neustadt-Land, studierte an der Univeristät für Angewandte Kunst Malerei unter Wolfgang Herzig und Johanna Kandl. Im Rahmen des Studiums absolvierte sie ein Auslandsjahr an der University of Rovaniemi in Finnland. Karin schloss zudem die Studien Sozial-und Kulturanthorpolige (Magister) und Chinesisch (Bachelor) an der Universität Wien ab.
Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen unter anderem auf The Other Art Fair London (Saatchi).
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Karins Czermaks Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion.
Auf ausgedehnten Wanderungen sammelt die Künstlerin Farbnotizen, die ihr wiederum im Atelier als Grundlage für Ihre Malerei dienen. Landschaftsformen, Bergumrisse oder Waldstriche übersetzt sie im Arbeitsprozess in abstrakte Formen und Schemen, die im Landschaftlichen verhaftet bleiben, aber nicht unmittelbar greifbar sind.
Über ihre Arbeit sagt die Künstlerin „Das Arbeiten mit Acryl ermöglicht mir, meine Werke Farbschicht über Farbschicht entstehen zu lassen. Die Farben und Formen werden stetig aufgelöst, fragmentiert und neu angeordnet. Es entsteht ein spannendes Spiel zwischen Neuschaffen und Reintegrieren, das mich in meiner Malerei begleitet.“
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Daniela Prokopetz, geboren in Tulln und wohnhaft in der Gemeinde Grafenegg, befindet sich in der Abschlussphase ihres Studiums für Bildende Kunst/ Malerei an der Universität für Angewandte Kunst in Wien bei Henning Bohl und Emma Rendl- Denk. Von 2002 – 2008 studierte sie an der Kunstuniversität in Linz und Psychologie/ Philosophie an der Universität Wien und schloss das Studium mit dem Magister der Künste ab. Im Rahmen des Studiums absolvierte sie ein Auslandsjahr an der Accademia di Belle Arti in Bologna. Ihre Arbeiten waren bisher in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.
Die Arbeiten der Künstlerin befinden sich im Spannungsfeld von Zufall und Steuerung. Auf großen Leinenbahnen
entstehen gemalte Farbflüsse, welche durch ihre eigens entwickelte Arbeitsweise Farbspuren auf den Bildern erzeugen. Durch bewusstes Ausschalten der Kontrolle entstehen Formen, die in den weiteren Arbeitsprozess aufgenommen
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werden. Einerseits sind ihre Arbeiten geprägt von Prägnanz und Klarheit, welche andererseits durch Überlagerung, Schichtung und Wegnahme zu neuen Bildgefügen geformt werden. Entstandenes wird verstärkt und hervorgehoben, zerstört und collagenhaft neu zusammengefügt, sowie bis zum schichtweisen Abreißen decollagiert und entfremdet.
Daniela Prokopetz behandelt essentielle Aspekte des Künstlerinnendaseins, welche dem Scheitern und Unvorhersehbaren, im Gegenzug eines fortwährenden „Produzierens“ und „Verwerfens“ und der „Perfektion“ im Kunstbetriebs Bedeutung geben. Ihre Arbeiten erhalten bewusst keinen Titel. Dazu erklärt die Künstlerin: „ „Ohne Titel“ ist ein Angebot an den Betrachter, eine Sicht frei von assoziativen Gedanken zu erleben, die sich ohne Voreingenommenheit in den Bildern eröffnet.“
Event’s description
Vernissage TRACING COLOURS
Karin Czermak – Daniela Prokopetz
1. April 2020, 18:30
Ausstellungsbrücke, Regierungsviertel St. Pölten